Familie & Beruf

Flexible Teamleitung, flexible Zeiten: So klappt die Kinderbetreuung

Johannes
2021 adoptierten Johannes Franz und seine Frau ein zweieinhalb Jahre altes Mädchen aus Thailand. Um ihre Tochter noch besser kennenzulernen und auch nach der Elternezeit eine gute Routine zwischen Job, Kindergarten und Familienzeit zu schaffen, haben Sie flexible Arbeitszeiten genutzt.

Was bedeutet eigentlich Vereinbarkeit von Familie und Beruf für dich?

Franz: Das ist ein wichtiger Punkt in meinem Leben. Ich möchte, dass sowohl mein Arbeitgeber mit mir zufrieden ist und dass sich meine Familie nicht vernachlässigt fühlt. Gerade kleine Kinder brauchen ihre Eltern, um geborgen aufzuwachsen und sich anlehnen zu können. Man kann diese beiden Punkte nicht jeden Tag oder jede Woche gleichermaßen zu jeweils 50 % aufteilen. Wenn ich merke, dass meine Familie mich einmal mehr braucht, versuche ich meine Themen in der Arbeit darauf anzupassen. Genauso ist es andersherum. Wenn wir gerade viel Arbeit in unserem Team haben, dann versuche ich auch hier abzufedern. Jeder Tag und jede Woche laufen anders. Ich habe eine sehr flexible Teamleitung und ein sehr flexibles Team. Wir unterstützen uns gegenseitig, wenn jemand privat einfach mal etwas mehr Energie aufwenden muss. 

Welches Vereinbarkeitsmodell funktioniert für euch?

Bei uns ist es so, dass ich mit unserer Tochter aufstehe, ihr ein Frühstück mache und danach mit den Arbeiten beginne. Meine Frau steht ein paar Minuten später auf und bringt unsere Tochter in den Kindergarten. Ich arbeite meistens von 8 Uhr bis 16:30 Uhr. Diese Zeiten können aber auch variieren. Je nachdem, wie es die Situation erfordert. Wenn dringende Termine beim Kinderarzt oder im Kindergarten sind, dann erledige ich es mit unserer Tochter und spreche dies vorher mit meinem Vorgesetzten ab. Die fehlende Arbeitszeit hole ich dann entweder abends nach oder ich mache ein einfach ein paar Tage ein paar Minuten länger. Es lässt sich alles sehr gut vereinen. 

Wie verlief die Rückkehr aus der Elternzeit?

Meine Rückkehr nach der Elternzeit verlief sehr gut und angenehm. Mein Chef hat mir langsam wieder neue Aufgaben zugeteilt und mich auch abgeholt, was in der Zeit meiner Abwesenheit alles passiert ist. Da ich nur zweimal sehr kurz abwesend war, hatte sich auch nicht so viel verändert. 

Welche Tipps kannst du abschließend mit auf den Weg geben, wie die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf gut klappen kann?

Man muss sich von vorneherein klar sein, dass eine strikte Trennung nur in der Theorie funktioniert und man sich wirklich mit dem Thema Vereinbarkeit beschäftigen muss. Vor Allem auf den eigenen Körper und Geist hören, damit es nicht zu viel wird, weil sonst weder dem Arbeitgeber noch der eigenen Familie geholfen ist. Rechtzeitig kommunizieren ist hier auch das A und O. Sowohl mit dem Arbeitgeber als auch mit der Familie.