Getreidefeld in der Sonne

BayWa Dürremonitor 2024

Von: Peter Wagner

BayWa Dürremonitor 2024: So steht es um den Trockenstress bei Weizen und Mais

Der BayWa Dürremonitor ist ein Projekt der BayWa AG und der Vista Geowissenschaftliche Fernerkundung GmbH: Eine interaktive Karte zeigt den durchschnittlichen Trockenstress von Winterweizenpflanzen in den 7 Tagen vor dem angegebenen Datum. Im Sommer folgen auch Daten zum Trockenstress von Maispflanzen. Mehr zur Datengrundlage und die Funktionsweise des BayWa Dürremonitors erfahren Sie hier.

Die Daten für Winterweizen

Die aktuellen Karten des BayWa Dürremonitors zeigen, wie sich der Trockenstress bei Winterweizen in Deutschland seit Mai 2024 entwickelt hat. Jeweils links im Bild: Grüne Flächen bedeuten, dass der Winterweizen nicht unter Trockenheit leidet. Rote Flächen weisen auf starken Trockenstress hin. Jeweils rechts im Bild: Wie sich die aktuelle Wasserverfügbarkeit vom sechsjährigen Mittel unterscheidet. 

  • Trockenstresskarte im relativen Vorjahresvergleich
  • Trockenstresskarten im relativen Vergeich
  • Trockenstress im relativen Vergleich

Sonderauswertung: Staunässe nach Juni-Hochwasser 2024

Ende Mai, Anfang Juni 2024 führten anhaltende Regenfälle in weiten Teilen Süddeutschlands zu Hochwasser. Davon war auch die Landwirtschaft betroffen: Viele Felder standen unter Wasser. In einer Sonderauswertung zeigt der BayWa Dürremonitor die Dynamik dieser Tage: 

Während die Situation am 29. Mai 2024 noch gut aussah, sorgten die Regenfälle ab dem 31. Mai für eine Ausnahmesituation: Die Karte vom 5. Juni 2024 zeigt in blauer Farbe Staunässe in vielen Gebieten Süddeutschlands. Die Karte vom 12. Juni 2024 vermittelt bereits wieder eine entspannte Situation.

  • Die blauen Bereiche zeigen zu viel pflanzenverfügbares Wasser. Stand: 29. Mai bis 12. Juni 2024

Die Daten für Mais

Daten zu Trockenstress bei Mais folgen im Sommer 2024.

Alles, was Sie zum BayWa Dürremonitor wissen müssen

Wenn wir mit dem BayWa Dürremonitor den Trockenstress von Winterweizen beobachten, ermitteln wir zugleich Daten zur Ernährungssicherheit.
Dr. Heike Bach, Geschäftsführerin der Vista
Dr. Heike Bach, Geschäftsführerin der Vista

Dürremonitor nach Bundesländern

Der BayWa Dürremonitor analysiert Anbauflächen von Weizen und Mais in Deutschland. Für den schnellen Überblick zu einem Bundesland nutzen Sie die Zoomfunktion oder klicken Sie auf den Namen des Bundeslandes:  

Acht Lösungen für die Landwirtschaft: Mit der BayWa gegen Trockenperioden wappnen

Der BayWa Dürremonitor trägt zu einer differenzierten Diskussion über die Folgen von fehlendem Niederschlag bei.
Josef Martin Bauer, Leiter Pflanzenbauberatung bei der BayWa AG
Josef Martin Bauer, Leiter Pflanzenbauberatung bei der BayWa AG

Dürremonitor 2023

2023 veröffentlichten BayWa AG und Vista erstmals den BayWa Dürremonitor. Die Expertinnen und Experten untersuchten den Trockenstress bei Winterweizen im Zeitraum Mitte Mai bis Mitte Juli. Dies waren 2023 die wichtigsten Beobachtungen:

  • Trotz eines feuchten Frühjahrs geriet der Weizen im Laufe des Juni 2023 in Trockenstress. 
  • Besonders betroffen waren Anbaugebiete in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern.
  • Prognosen von BayWa und Vista sagten zu diesem Zeitpunkt teils erhebliche Ernteeinbußen voraus. 
  • In der Abreifephase und zur Ernte hin erholten sich die Winterweizenbestände in vielen Regionen Deutschlands etwas: Regionale Niederschläge milderten den Trockenstress. Die Karten im folgenden Video zeigen dies im zeitlichen Verlauf.

 

Rückblick im Zeitraffervideo: So entwickelte sich der Trockenstress bei Winterweizen 2023

Das Video wird von YouTube eingebettet. Es gilt die Datenschutzerklärung von Google.
Dürremonitor 2023

Unser Video zeigt in der linken Grafik, wie sich der Trockenstress von Winterweizen zwischen April 2023 und Juli 2023 entwickelt hat. Grüne Flächen im Dürremonitor bedeuten, dass der Winterweizen nicht unter Trockenheit leidet. Rote Flächen im Dürremonitor zeigen dagegen hohen Trockenstress an. Die jeweils rechte Grafik vergleicht die aktuelle Entwicklung mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. So lässt sich anhand des Dürremonitors erkennen, ob Trockenheit dem Winterweizen in einer bestimmten Region mehr oder weniger zusetzt als in den vorangegangenen fünf Jahren.

Rückblick: Was die Trockenheit im Juni 2023 für die Weizenernte bedeutete

Der BayWa Dürremonitor zeigte 2023 erstmals auf regionaler Ebene, wie sich der Trockenstress während der Vegetationsperiode entwickelte. In den meisten Regionen Deutschlands stand den Früchten bis Mitte Mai 2023 ausreichend Wasser zur Verfügung. Ende Juni 2023 sah die Situation jedoch anders aus: Die warmen und trockenen Wochen seit Mitte Mai hatten den Winterweizen in einer kritischen Phase des Pflanzenwachstums getroffen - vor allem während der Kornausbildung nach der Blüte benötigt der Weizen viel Wasser, die Temperaturen sollten 30 Grad nicht übersteigen.

Trotz der guten Ausgangslage litt der Weizen stärker unter Trockenstress als im Mittel der vorangegangenen fünf Jahre. Die Expertinnen und Experten von Vista rechneten Ende Juni 2023 bei Winterweizen mit Ernteeinbußen: Sie prognostizieren deutschlandweit einen Rückgang um 6 Prozent. Regional fiel die Einschätzung zur erwarteten Erntemenge noch schlechter aus.

Regionen an der Ostsee und in Süddeutschland waren besonders stark von Trockenheit betroffen

Besonders hart trafen die trockenen Juni-Wochen die Landwirtschaft regional in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern sowie in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. Für Teile dieser Bundesländer rechneten die Vista-Experten Ende Juni 2023 mit Ertragseinbußen bei Winterweizen von bis zu 17 Prozent.

In den südlichen Bundesländern Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern war vor allem im Juni ein deutlich stärkerer Trockenstress als in den vorangegangenen Jahren zu erkennen. Vereinzelte Niederschläge reichten nicht aus, um das Defizit auszugleichen: Das verfügbare Wasser im durchwurzelten Boden reichte nicht aus, um den Bedarf der Pflanzen in der ertragsbildenden Wachstumsphase zu decken. Der Winterweizen ging verfrüht in die Abreife, die Ernte wurde so vermindert. 

Der BayWa Dürremonitor ist ein neues Informationsangebot für alle, die sich mit den Auswirkungen von Trockenheit befassen.
Dr. Marlen Wienert, Vorstandsmitglied BayWa AG
Dr. Marlen Wienert, Vorstandsmitglied BayWa AG